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Bericht von den United WorldGames

24.06.2019

UnitedWorldGames 2019

 

 Die unbändige TCW Truppe

Was für ein toller Ausflug mit der TCW Jugend! Die UWG 2019 waren wieder ein sensationelles Erlebnis für alle TCW-ler und auch für mich als Betreuer. Ich war dieses Jahr bereits zum 8. Mal mit der TCW Jugend bei Sportfestivals in Österreich (3 Mal Wien, 5 Mal Klagenfurt) und es ist jedes Mal aufs Neue eine sehr spannende Herausforderung für mich, das Ganze zu organisieren.  Wenn es dann losgeht mit der Fahrt ist der Großteil meiner Arbeit bereits getan und ich kann die Tage in Österreich genießen (na gut, ein bisschen betreuen muss ich vor Ort dann doch noch).

Tag 1:

So eine Reise mit dem Zug ist ja schnell organisiert, also Gruppenticket buchen (möglichst lange im Voraus) und dann kann man entspannt den Reisetag abwarten…so zumindest die Theorie. Dank der Deutschen Bahn sieht die Praxis aber anders aus und man bekommt gelegentlich mal gratis einen kleinen Adrenalinschub als Reiseleiter. Beim routinemäßigen Check am Vortag, ob sich die Zugverbindung auch nicht mehr geändert hat, stellte ich mit großer Begeisterung fest, dass der gebuchte Zug einfach mal ausfällt (Vielen Dank für den Schock und die grauen Haare an die Bahn).  Also improvisieren und kurzfristig umplanen. So haben wir uns dieses Jahr dann direkt in Ulm am Bahnhof getroffen, um von dort mit dem durchgehenden Zug ohne Umsteigen direkt bis Klagenfurt durchzufahren. Wir, hieß in diesem Jahr Anna, Diana, Lena, Vincent, Luis, Georg, Konstantin, Emanuel und ich als Betreuer. Alle waren pünktlich da und die Vorfreude war natürlich groß als der Zug dann kam und wir unsere Abteile besetzten. Alle im Team waren zwischen 12 und 14 Jahre alt, also ein sehr pflegeleichtes Alter wie jeder Jugendbetreuer bestätigen kann. Die meisten scheinen das allerdings irgendwie anders zu sehen, zumindest bekam ich im Vorfeld immer nur mitleidiges Lächeln zu sehen, wenn ich den Ausflug irgendwo erwähnt habe und auffallend oft den Wunsch nach guten Nerven, viel Geduld und den Tipp, elektronische Fußfesseln anzuschaffen…Aber na gut, es kennt ja nicht jeder unsere Jugendlichen, die sind nämlich eine ganz besondere Truppe und man kommt auch mit ganz anderen Methoden ans Ziel. Die werde ich hier aber nicht verraten, das gehört nämlich schonmal zu den wichtigsten Dingen, die in vielen Jahren Teeniebetreuung gelernt habe: gegenseitiges Vertrauen und Verschwiegenheit. Sie halten sich an meine (wenigen, aber wichtigen) Regeln und ich lasse ihnen im Gegenzug möglichst viele Freiheiten, um ihre elternfreie Zeit in vollen Zügen auszunutzen, und behalte vieles, was ich so mitbekomme, dann für mich, Eltern müssen ja nicht alles wissen 😉

Die Zugfahrt vertrieben sich unsere TCWler mit Handyspielen (ob die alle so extrem pädagogisch wertvoll sind, möchte ich jetzt lieber nicht beurteilen…aber vielleicht bin ich auch nur zu alt, um den Sinn einer Spiels mit gleichzeitig Fußball, Autos und Schusswaffen zu erkennen) und die Jungs tatsächlich auch mit einem Zauberwürfel, wie ich ihn aus meiner Kindheit kenne, manche Dinge kommen einfach nie aus der Mode. Um die Motivation dafür etwas zu erhöhen wurde Georg dann (von mir) ein Limit von 1 Minute 25 Sekunden vorgegeben, um den Würfel zu lösen, damit er was zu trinken bekam (es wurde langsam sehr warm im Zug), ich bin eben ein Motivationskünstler…zugegeben, der Unterschied zwischen Motivation und Mobbing ist manchmal nur eine Definitionsfrage… Georg zeigte sich als wahrer TCW-ler: er hats in 1,24 geschafft. Wie der große Sportler und Philosoph Oliver Kahn mal so schön gesagt hat, ein gutes Pferd springt immer genau so hoch wie es muss. Ansonsten verlief die Reise eher unspektakulär. Die Fahrkartenkontrolle war wie immer bei Gruppentickets nur eine grobe Schätzung („Das Rudel hier und im nächsten Abteil gehört zu mir“ – „Ah…ok“), so dass auch die völlig unbeteiligten fremden Fahrgäste in der Nähe nicht kontrolliert wurden, da das Zählen bis 9 offenbar nicht zur Grundausbildung eines Schaffners gehört. Wer also noch einen Beruf sucht, und sich im Zahlenraum bis 10 nicht so auskennt…es gibt Hoffnung.

 

Fußmarsch zur Tennisanlage 

In Klagenfurt angekommen gings für uns mit dem Shuttle erstmal ins Stadion zur Registrierung, wo ich die Spielerpässe, den Shuttlefahrplan, Essensgutscheine und die Spielpläne bekam. Dann habe ich uns auf die Schnelle einen kleinen Privatbus zum Hotel organisiert...ok, der hatte nur 8 Sitzplätze für uns 9 (wie war das mit dem Zahlenraum bis 10?), aber man kann TCW-ler im Zweifel ja auch mal kurz übereinanderstapeln. Das Hotelpersonal kannte den Großteil von uns bereits vom letzten Jahr, da außer Konstantin und Diana alle auch im Vorjahr schon dabei waren. Bevor es abends dann noch in die Stadt zum Essen ging, machten wir noch die Teambesprechung mit allem Organisatorischen, dem Zeitplan für den nächsten Tag, den Details zum Tennisturnier, dem generellen Ablauf des Events, und unseren internen Absprachen und Verhaltensregeln. Dann trafen auch unsere beiden Gastspielerinnen Kassi und Taylor noch ein, (Kassi hatten wir die letzten beiden Jahre schon adoptiert), auch beide 13 und 14 Jahre alt, so dass es dann gemeinsam noch in eine Burgerbude ging, in dem unsere Sportler nicht nur Essen, sondern auch ein bisschen Billard und Tischfußball spielen konnten. Unsere Gruppe war jetzt übrigens schon ein bisschen international aufgestellt, da Taylor nur englisch spricht. Später ging es dann auf die Zimmer, (die Jungs hatten ein 5er Zimmer, die Mädels ein 3er und ein Doppelzimmer) und unser Anreisetag ging gemütlich zu Ende.


Tag 2:

Frühstück schon um 7.15 Uhr kommt bei Jugendgruppen ja immer sehr gut an 😉 Und was soll ich sagen, unsere TCW-ler waren auf die Minute pünktlich im Frühstücksraum (alles eine Frage der Motivation). Es ist übrigens nur ein Gerücht, dass neben dem Hauptmotto der UWG „one world - a thousand friends“, das eigentliche Motto „Schlafen wird überbewertet“ ist, aber so ganz falsch liegt man damit auch wieder nicht. Los gings dann also mit dem Shuttle zur Tennisanlage, wo die ersten Teilnehmer schon warteten.

 

Anna mit einem Gegner 

Die Tenniswettbewerbe wurden in gemischten Teams mit 4 Spielern im DavisCup Modus durchgeführt, also jeweils 4 Einzel und 1 Doppel mit verkürzten Sätzen, um den straffen Zeitplan einhalten zu können. Das Tennisturnier wird wie die gesamtem UWG immer größer, so dass dieses Jahr Wettbewerbe in den Altersklassen U12, U14, U16 und U18 stattfanden. Wir hatten diesmal ein U14 Team und ein U16 Team am Start. Beide Wettbewerbe wurden zum Glück auf dieselbe Tennisanlage gelegt (meine guten Beziehungen zur Turnierleitung haben da wohl einen kleinen Einfluss gehabt…), U12 und U18 war auf der anderen verfügbaren Anlage. 

 

Teambuilding 

Die Matches starteten Freitagmorgen bei strahlendem Wetter und die Stimmung war allgemein sehr gut und locker. Die Teilnehmer im Tennis kamen dieses Jahr aus Brasilien, Spanien, ein Spieler aus China war dabei, Deutschland und sehr viele aus Österreich. Man konnte schon relativ schnell erkennen, dass das spielerische Niveau dieses Jahr wieder recht hoch war und wir wohl nicht um die Medaillen mitspielen würden, aber das ist eigentlich bei diesem Event ein Stückchen zweitrangig, es geht um den Spaß an der Sache und das Dabeisein in olympischer Manier. Unsere Jungs und Mädchen hatten auf jeden Fall viel Spaß auf dem Platz und drumrum und feuerten sich gegenseitig an. Manche kannten sich ja vorher nur flüchtig oder gar nicht, und da ist es klasse, wenn sich dann doch sehr zügig eine echte Gruppengemeinschaft bildet. Auch unsere U14 Jungs Luis, Vincent, Konstantin und Georg, die mit Diana ein Team bildeten, haben dann schnell gelernt, Diana im Team zu integrieren und sie nicht mehr mit „das Mädchen“, sondern mit Namen anzusprechen, das Eis war also gebrochen und alle wuchsen immer mehr zu einem richtigen Team zusammen, und das ist für mich das eigentlich wichtige Ziel der Veranstaltung.

Über Mittag fuhren wir kurz zum Stadion, wo es Essensspezialitäten aus aller Welt gibt, und dann wieder zur Tennisanlage, um weitere Matches zu bestreiten. Das Wetter schlug leider um, und die Spiele mussten bei etwas Regen und viel Donnern bestritten werden, das tat dem Spaß aber keinerlei Abbruch.

 

Diana mit ihrer brasilianischen Gegnerin

 

Georg mit einer österreichischen Gegnerin 

Bald hatten wir dann auch unsere ersten Siege erzielt, was natürlich auch immer mal gut tut in so einem starken Teilnehmerfeld. Für mich als Betreuer ist das Tennisturnier relativ entspannt, da kann ich Kontakte knüpfen und bei einer Tasse Cappuccino zuschauen. Ab und zu schauen, dass alle gut drauf sind (Diana kann man z.B. mit einem kleinen Keks immer glücklich machen), ein bisschen die Turnierleitung unterstützen, die ich um ihre typisch österreichische Gelassenheit, was den Zeitplan angeht, manchmal etwas beneide, und ansonsten die Füße hochlegen…das Betreuerleben kann sehr relaxt sein.

 

tolle Stadionatmosphäre 

Abends dann das große Highlight der UnitedWorldGames: Die Eröffnungsfeier. Für uns dieses Jahr eine ganz besondere Ehre, denn wir durften nicht nur zuschauen, sondern waren auserwählt, die Sportart Tennis kurz vorzustellen! (Wie gesagt, meine Kontakte tragen wohl Früchte…). Und so durften Lena, Anna, Diana und Emanuel schon 2 Stunden vor der Eröffnungsfeier auf den Rasen im großen Stadion und bekamen dann die Einweisung, was zu tun war. Sie waren verständlicherweise etwas aufgeregt, wann hat man schon mal so einen großen Auftritt vor mehr als 10.000 Zuschauern und mit Livestream auf Youtube in aller Welt?

 

Spannung vor dem Auftritt 

Aber das Ganze haben Sie dann doch mit Bravour gemeistert. Da wir auch nur 20 Sekunden Auftritt hatten, war alles dann ganz schnell wieder vorbei, und unsere TCW-ler eine Erfahrung reicher, die sie sicher so schnell nicht wieder vergessen werden.

 

Livebild vom großen Auftritt mit Anna. Lena und Diana

Neben Tennis wurden dann natürlich auch die anderen Sportarten vorgestellt, die dieses Jahr vertreten waren: Fußball, Handball, Basketball, Volleyball, Floorball, Indoor Hockey, Eishockey, Ultimate Frisbee (ja das ist eine Sportart), Orientierungslauf, Leichtathletik, Schwimmen, Rugby und Beachvolleyball. Hauptteil der Eröffnungsfeier ist der Einmarsch der teilnehmenden Nationen und es ist schon immer wieder beeindruckend, wer alles dabei ist: Von China und Russland bis USA, Brasilien und Kolumbien bis Mongolei und natürlich viele europäischen Nationen sind insgesamt über 40 Länder dabei, auch der afrikanische Kontinent war mit Kenia wieder vertreten. Bei dieser Feier wird einem dann erst so richtig bewusst, an was für einer Megaveranstaltung wir da teilnehmen dürfen. Als Showacts traten diverse Tanzgruppen auf (eine davon trafen wir dann am nächsten Tag nochmal im Bus, eine US Gruppe, die extra angereist war) und es gab ein paar offizielle Statements der Veranstalter. Spätestens als die LaOla Welle schon vor dem offiziellen Beginn der Feier durchs Stadion rollte, konnten man den speziellen Spirit der UWG wirklich spüren. Hier gibt’s keine Berührungsängste verschiedener Kulturen, ständig gibt’s high five von allen und jedem, völlig unabhängig, wo man herkommt. Die verbindende Funktion von Sport ist schon eine großartige Sache. Man würde sich wünschen, dass manche Politiker sich hier mal umschauen, wie grenzüberschreitendes Miteinander aussehen kann…Kinder und Jugendliche sind manchmal die besseren Vorbilder und den Erwachsenen in manchen Dingen weit voraus.

 

Das Feuerwerk 

Feierlicher Schlusspunkt der Eröffnungsfeier war das Verlesen des Fairplay Eids in 5 Sprachen und dann das große Feuerwerk (zum Glück hatte es rechtzeitig aufgehört zu regnen), das den Klagenfurter Himmel hell erstrahlen ließ. Ein vollgepackter Tag ging also zu Ende und wir ließen uns vom Shuttle wieder ins Hotel bringen.

 

Gruppenbild mit den ungarischen Eishockeyspielern 

Tag 3:

Frühstück 7.15 Uhr und wieder alle TCW-ler pünktlich da. Eine ausreichende Stärkung noch und dann gings wieder zum Tennis. Die Matches am Vormittag konnten noch bei Trockenheit gespielt werden, was sich dann ab mittags ändern sollte. Unsere TCW-ler kämpften um jeden Punkt, und waren einfach gut drauf, wie man dann auch bei den Pausen zwischen den Matches sehen konnte. Für mich also Zeit ein bisschen rumzuschlendern und zumindest beim Basketball und Beachvolleyball, was nicht weit weg war, ein bisschen zuschauen zu können.  Kein Wunder, dass es nicht weit weg war, im Grunde ist während der UWG die ganze Stadt Klagenfurt eine einzige Sportstätte. Jede Halle, jede Wiese, ja sogar der Marktplatz wird als Sportstätte verwendet (dort wird z.B. Basketball gespielt).  Gegen Mittag zog dann der angekündigte Regen auf. An Tennis auf den Outdoor Plätzen war nicht mehr zu denken, also gings in der Halle weiter.

 

Kassi, Taylor und ihre Gegner 

Da hier deutlich weniger Plätze zur Verfügung standen, wurde der Spielmodus etwas angepasst, so dass es dennoch möglich war, alle angesetzten Matches bis zum Abend durchzubekommen. Für mich wurde es Zeit, mich an die speziellen österreichischen Eigenheiten zu gewöhnen. Ich liebe den österreichischen Dialekt und wenn ich an der Theke einen Österreicher in tiefstem einheimischen Slang bestellen höre: „Oan Verlängerten und oan weißen Spritzer, bidde“ könnte ich mich echt wegwerfen. Damit sind übrigens ein merkwürdiges Kaffeegetränk und eine Weinschorle gemeint. Wobei man das mit dem Verlängerten ja mal wieder probieren kann, dachte ich mir…ja, kann man machen… muss man aber nicht…wirklich nicht. Immerhin gabs einen Keks dazu, so dass zumindest Diana wieder etwas davon hatte.

 

Luis mit einer Gegnerin 

 

Konstantin mit Gegnerin 

Samstagabend heißt bei den UWG, dass Playersparty ist. Unsere Jungs wollten abends lieber früher ins Hotel zurück ihren freien Abend genießen, unsere Mädels sind aber teilweise schon echte angehende Partygirls, so dass klar war, welchen Shuttlebus sie nehmen wollten…den letzten natürlich. Auf dem Weg zur Party bekamen unsere Mädels daher von mir noch die speziellen internen Partygirlregeln eingetrichtert (nein, die werden nicht verraten), ich bin ja schließlich ein verantwortungsvoller Betreuer. Dann stand dem Vergnügen nichts mehr im Wege, ich glaube es waren 3 oder 4 DJ’s vor Ort im Stadion und haben dem Partyvolk ordentlich eingeheizt. Ich habe den Abend genutzt, um mich mit dem brasilianischen Coach Silvio zu treffen, der mich kurzfristig spontan auf seine Gästeliste zum Gala Dinner setzte, so dass ich da reinkam. Das ist eine sehr noble Veranstaltung im Obergeschoss des Stadions, wo ich noch nie drin war. Hier ging es deutlich gesetzter zu als einen Stock tiefer bei der Jugendparty. Leider hatte ich nicht allzu viel Zeit, da ich unsere Jungs dann bald ins Hotel begleitet habe. Ich musste dann aber gleich wieder zurück zum Stadion, um dann später auch die Mädels wieder einzufangen und zurückzubringen. Also für mich ein Abend, den ich zum Großteil in Shuttlebussen verbracht habe, was immer eine gute Gelegenheit ist, andere Sportler kennenzulernen. Ich traf ungarische Hockeyspieler, amerikanische Fußballer und Basketballer, Rugbyspieler, schweizer Volleyballer und noch viele mehr.

Für unsere Mädels war die Party auf jeden Fall ein voller Erfolg, wie ich dann am nächsten Tag mitbekommen habe. Aber bei über 10.000 Sportlern, also rein statistisch ca. 5.000 sportlichen Jungs aus aller Welt ist das auch keine große Überraschung, die Auswahl ist ja groß …aber keine Sorge, Mädels, mehr verrate ich nicht (wie gesagt, Vertrauen und Verschwiegenheit 😉).

Tag 4:

Kaum zu glauben, wie schnell die UWG wieder zu Ende gehen, schon der letzte Tag heute. Heute Frühstück um 7.00 Uhr, da wir ja vor den letzten Matches noch aus dem Hotel auschecken mussten. Alle TCW-ler also wie immer pünktlich um 7.00 Uhr beim Frühstück (wie man das schafft, würden viele Eltern jetzt gerne wissen). Als Nachwirkung von 3 Tagen UWG waren alle etwas ruhiger als gewohnt, aber alle hatten noch genug Energie für den letzten Tag. Also Schlüssel abgeben und bevor wir das Hotel verließen…Zimmerkontrolle. Das habe ich auch im Lauf der Zeit gelernt, es ist immer gut, nochmal persönlich zu kontrollieren, ob alles eingepackt wurde in den Jugendzimmern. Und ich war erfolgreich: 2 Socken, 2 Zahnbürsten und ein Ladekabel war die Ausbeute…Beim Auschecken hieß es dann, dass man ab 17 Jahren noch EUR 6,30 Ortstaxe bezahlen muss. Kein Problem dachte ich mir, betrifft uns ja nicht, die Teenies sind alle jünger und mir sieht man ja nicht an, dass ich knapp Mitte 20 bin…seit ein paar Jahren. Leider hat das nicht funktioniert und die nette Dame an der Rezeption wollte mir nicht abnehmen, dass ich nur etwas groß geraten bin für 16…aber na gut, da muss man durch. Bei der Zimmerkontrolle im Mädchenzimmer gabs noch das kleine Problem, dass die Tür die ganze Zeit schon massiv geklemmt hatte und um sie überhaupt aufzubekommen, musste ich sie gefühlt halb aus der Verankerung reißen (vielleicht hat mich die Energie unserer Jugendlichen auch einfach angesteckt oder ich war mit der Betreuung einfach unterfordert). Haben wir natürlich ordnungsgemäß dann gemeldet, dass die Tür defekt ist, mit dem fragwürdigen Erfolg, dass ich inzwischen ein Mail bekommen habe mit der Ankündigung, dass uns das Türschloss zusammen mit einer Lampe, die angeblich zu Bruch gegangen ist, in Rechnung gestellt wird (ja vielen Dank auch…).

Mit dem ganzen Gepäck ging es dann also nochmal zu den Tennisplätzen, um die letzten Spiele auszutragen. Heute waren wir nochmal richtig erfolgreich und haben in langen hartumkämpften Matches ein paar Siege erringen können. Der Zeitplan ließ leider nicht zu, noch ein bisschen mehr zu spielen, da wir dann zügig zum Zug mussten, um die Heimfahrt anzutreten. Wenn ich es richtig verfolgt habe, haben bei den U14 die Österreicher gewonnen, bei der U16 die Spanier. Ich glaube am meisten Spaß hatten aber wir 😉.

Ein paar wichtige Dinge gehörten dann aber bei allem Spaß dann doch noch zu meiner Betreueraufgabe, und so konnte ich während der UWG noch eine unsere Teilnehmerinnen (ich nenne jetzt keine Namen) glücklich machen, indem ich ihr Handy, das sie an der Bushaltestelle vergessen hatte, wieder herzauberte und einen unserer Jungs, in den richtigen Shuttlebus lotsen, der sonst in die falsche Richtung gefahren wäre…aber für irgendwas muss ich ja auch da sein, sonst wäre ich ja überflüssig.

Auf dem Weg zum Bahnhof gabs nochmal schnell Pizza für die TCW-Gruppe und dann hieß es leider schon, die Heimreise anzutreten.

 

Emanuel mit Kassi und Doppelgegnern 

Auf der Rückfahrt wurde gar nicht so viel geschlafen wie ich gedacht hatte, unsere TCW-ler sind einfach wahre Energiebündel, aber schlafen können sie ja ab morgen wieder, da ist ja wieder Schule (ups…hab ICH das grad geschrieben?). Wir mussten dann noch zweimal umsteigen, also Gelegenheit für einen kleinen Ausflug in Salzburg und eine Wanderung über den kompletten Münchner Bahnhof, eine letzte Stärkung (und ein letzter Keks für Diana natürlich) und schon waren die UWG so gut wie vorbei. Nach einer kleinen spontanen Umplanung (die deutsche Bahn wieder…) kamen wir dann spätabends wieder an und unsere TCW-ler wurden alle gut nach Hause gebracht. Ich nehme an relativ müde…aber bestimmt sehr sehr glücklich und um viele Erfahrungen reicher!

Ich hoffe, ich habe im Bericht nichts Wesentliches vergessen, aber es ist fast nicht möglich, die vielen Eindrücke alle unterzubringen.

Zum Schluss bleibt mir ein riesengroßes Dankeschön: Zuerst an meine Gruppe, ihr seid wirklich klasse gewesen! Es war superunterhaltsam mit euch und ich habe euch auch alle wieder ein bisschen besser kennenlernen dürfen. Ich weiß, dass in euerm Alter der beste Betreuer immer der ist, den man möglichst selten um sich hat, aber ich glaube wir haben das sehr gut hinbekommen zusammen. Der zweite Dank geht an alle Organisatoren rund um die UnitedWorldGames: Was ihr da auf die Beine stellt, ist wirklich der Hammer! Dazu gehören alle Turnierleiter, das Orgateam der Eröffnungsfeier,  alle Shuttlebusfahrer, die rund um die Uhr im Einsatz sind, das Cateringteam, das über 10.000 hungrige Sportler und Betreuer versorgt, die Hotelangestellten, die sich prima um die Unterkünfte kümmern, die Sponsoren der UWG (auch unsere Spender im TCW, die uns unterstützen) …wahrscheinlich bekommt ihr das viel zu selten zu hören, also Danke nochmal! Und mein letztes Dankeschön geht an die TCW-Eltern: Toll, dass ihr euern Kindern ermöglicht habt, teilzunehmen. Es ist nicht selbstverständlich, seine Kinder (auch wenn sie mit 13-14 ja schon fast groß sind) mir als einzelnem Betreuer für 4 Tage anzuvertrauen, ich weiß das sehr zu schätzen, danke!

Das Abenteuer UWG 2019 ist also vorbei…aber versprochen, wir kommen 2020 wieder!

Hat riesigen Spaß gemacht mit euch!

Euer Betreuer, Reiseleiter, Coach und Rudelführer

Billy

 

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